Der würdige Abschluss einer unterschätzten Trilogie

Eine Filmkritik von Fack Ju Göhte 3

Gesehen am 13. April 2020 im Free-TV

Ach ja, die Fack ju Göhte Trilogie…
Von vielen wird sie geliebt, von vielen verpönt. Auch wenn ich mich selbst schon seit dem ersten Teil grundsätzlich zu der Gruppe zähle, welche die Filme mag, kann ich die Kritik daran durchaus nachvollziehen. Fack ju Ghöte ist definitiv kein cineastisches Meisterwerk und dies gilt auch für den dritten und letzten Teil der Reihe. Dennoch ist es ein Film, der einen unterhalten kann. Der Humor ist wieder einmal ganz tief unter der Gürtellinie und eindeutig auf die Teenager zugeschnitten. Da ich selbst zu dieser Zielgruppe gehöre funktionierte der Humor in den meisten Fällen relativ gut, auch wenn es gewisse Momente gab, in denen einfach über die Ziellinie hinausgeschossen wurde und so gut wie jedes Klischee bedient wurde.


Wer eine innovative Handlung erwartet, dürfte wohl eher enttäuscht sein, denn der Film hat eine ähnlich simple Handlung wie seine Vorgänger. Die Handlung ist also nicht überragend gut, das heisst aber nicht, dass sie schlecht ist. Im Gegenteil, die Themen, die angesprochen werden, sind sehr interessant und ermöglichen es gerade der Zielgruppe, sich mit den Figuren zu identifizieren. Technisch gesehen hat der Film, für eine deutsche Komödie, ein relativ hohes Niveau und vor allem der Look und der Sound haben es mir angetan. Als letzter Teil der Reihe funktioniert Fack ju Ghöte 3 perfekt, denn wie im ersten Teil finden wir uns im gewohnten Milieu der Göhte Gesamtschule wieder und das, was die Reihe ausmacht, wird wieder aufgegriffen. Die Handlung ist ausserdem abgeschlossen, bietet aber Raum für die eigene Fantasie wie es mit den Figuren weitergeht.
Ich glaube dieser Film wird von vielen, wie die zwei vorhergehenden Teile, unterschätzt und denke, dass jeder, der sich darauf einlässt, eine unterhaltsame Zeit haben kann!

Wenn sich eine gute Idee selbst zunichte macht

Eine Filmkritik von Focus (2015)

Gesehen am 22. Februar 2020 auf Netflix

Focus ist ein Heist-Movie aus dem Jahre 2015, der sich um einen professionellen Trickbetrüger und dessen Schülerin dreht. Verkörpert werden diese durch Will Smith, der hier noch cooler ist als sonst und Margot Robbie, die hier das stereotypische Pendant dazu spielt. Man könnte den beiden Hauptdarstellern vorwerfen, ihre Figuren zu überspitzt zu spielen, jedoch liegt dies auch zu einem grossen Teil am Drehbuch, welches mehr auf Plot twists setzt als auf Charakterentwicklung. So wird zwar versucht eine Romanze aufzubauen, die einen aber trotz der guten Chemie zwischen Mister Obercool und seinem Fräulein eher kalt lässt.

Um auf die zuvor erwähnten Plot twists zurückzukommen, möchte ich anmerken, dass diese schlicht und einfach nicht in ihrer Ganzheit funktionieren, da durch die Gegebenheiten des Films stetig mit ihnen gerechnet werden muss und man sie als Zuschauer regelrecht erwartet. Der Fakt, dass es gegen Ende hin nur so von solchen Wendungen wimmelt, macht das Ganze nicht besser.

Generell ist die zweite Hälfte eher belanglos und nicht innovativ, ganz im Gegenteil zur ersten Hälfte, die mit einigen grossartigen Szenen im Stile  der Ocean’s Reihe daherkommt und einem eine Menge Spass bereiten kann.

Mit einem Budget von geschätzt 50’100’000 $ sollte es technisch gesehen keine Macken geben, was hier definitiv auch der Fall ist. Der Look des Films ist auf einem hohen Niveau und einige Shots sind sogar recht kreativ.

Zusammenfassend kann man also sagen dass Focus definitiv kein Film ist den man gesehen haben muss, einem, und besonders Fans des Genres, durchaus unterhaltsame ein dreiviertel Stunden bescheren kann.

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